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Die Touri-Tour - Teil 3

Mal wieder stand eine Touri-Tour mit jeder menge Tempeln an. Die Namen der Orte verschwimmen jedoch nach so langer Zeit und bei der Masse an Sehenswürdigkeiten, ist das doch verzeihlich, oder?

 

Wenn ich mich recht erinnere müsste aber auf dem Bild links einer der vielen Götter zu sehen sein, welcher auf Garuda reitet. Garuda kommt in einigen Mythologien vor. In der Indischen ist er ein halb mensch-, halb adlerartiges Reittier des Gottes Vishnu.  Unser Tour-Guide meinte jedoch, dass Garuda auch von anderen Göttern als "Taxi" genutzt wird. Zudem ist Garuda ein Götterbote, so wie Hermes in der griechischen Mythologie.

Als Amtssiegel oder Hoheitszeichen ist der Garuda ebenfalls sehr beliebt. Generell wird er heutzutage gewinnbringend vermarktet. Von der Garuda-Schokolade bis hin zu Garuda Airlines wird die sagenumwobene Figur genutzt.

 

Eine weitere mythische Figur, über die wir gestolpert sind, ist der Barong (s. Bild unten). Dieses löwenartige Wesen stammt direkt aus der balinesischen Mythologie. Er ist der König der guten Geister und somit ist sein Erzfeind logischerweise die dämonische Königin Rangda. Uns ist der Barong als Tanzmaske erschienen. In den Tänzen wird der Kampf zwischen Gut und Böse, also zwischen Barong und Rangda ausgeführt. Die Masken sind heilige Gegenstände und müssen von einem Priester mit heiligem Wasser des Mount Agung gesegnet werden, bevor sie präsentiert werden können.

Zwei Barong-Masken in einer Ausstellung
Zwei Barong-Masken in einer Ausstellung

Am Abend besuchten wir einen von Balis schönsten und daher leider auch berühmtesten Tempel - Tanah Lot. Da Tanah Lot wahnsinnig überlaufen ist (s. Bild unten) hatte ich nicht so wirklich Lust es zu fotografieren. Ich habe mich auf den nebenan liegenden und in meinen Augen schöneren Tempel Enjung Galuh konzentriert. Mehr dazu weiter unten.

Landseitig gibt es eine heilige Höhle in der schwarz-weiß-gestreifte Seeschlangen leben. Sie kommen weltweit nur hier vor und beschützen diese heilige Stätte. Gegen einen kleinen Obolus darf man sich anstellen und die Schlagen einmal berühren. Das soll natürlich Glück bringen. Ich habe mir die Schlangen zwar angesehen, sie aber nicht berührt. Nicht aus Angst, sondern aus Mitleid. Die Tiere sahen nicht wirklich gut aus. Die Haut war nicht feucht genug und sah im wahrsten Sinne des Wortes abgegriffen aus. Uns Guide hat uns damit etwas Gutes tun und überraschen wollen. Den Eintritt hatte er schon bezahlt. Ansonsten wäre ich dort nicht rein gegangen. Es lohnt sich auch nicht wirklich.

Wir konnten uns ein klein wenig vorstellen wir sich die Schlangen fühlen mussten, da wir selbst zur kleinen Attraktion geworden sind. Ständig, ja wirklich stääääääändig kamen indonesische Kinder einer Reisegruppe an und wollten Fotos mit den Weißen (also uns) machen. Die Schulkinder kamen von einer nicht so touristisch erschlossenen Nachbarinsel, daher waren wir noch etwas Aufregendes für sie. Vielleicht war es aber auch nur eine Mutprobe, denn einmal habe ich einen Jungen erwischt, wie er mir mit einer App Teufelshörner aufsetzte. Ich habs mit Humor genommen und er durfte sein höllisches Bild machen. Danach war aber Schluss, denn wir wollten den Abend noch genießen (so weit wie möglich).

Zum Abend hin hatten wir noch richtig Glück mit dem Farbenspiel im Himmel. Mit Langzeitbelichtungen habe ich zwei traumhafte Bilder vom Enjung Galuh Tempel einfangen können. Zugegeben musste ich den Strand etwas in Photoshop aufräumen. Zwischen den vielen angespülten Flaschen und Badelatschen posierte kurzzeitig auch das Hochzeitspaar aus dem Bild oben. Entweder ihr Fotograf hat sie kreativ positioniert, oder er hatte auch Spaß beim digitalen Aufräumen.

Übrigens fand das eigentliche Spektakel fast genau unter unseren Füßen statt. Am Abend sind tausende Fledermäuse aus einer Höhle geflogen auf der wir standen. Sie haben den Himmel sogar ein Stück weit verdunkelt. Da ich meine Komposition vom Tempel nicht verwerfen und meinen Platz am Geländer nicht aufgeben wollte, existiert das Bild hierzu nur in meinem Kopf.

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