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Campuhan Ridge Walk

Inmitten Ubuds beginnt der Campuhan Ridge Walk. Sieben Kilometer soll lang sein und 2,5 h dauern. Dass diese Angabe nicht so ganz stimmt, sollten wir noch früh genug erfahren.

Campuhan bedeutet, wo sich zwei Flüsse treffen. Die zwei Flüsse, die sich hier treffen heißen Sungai Wos und Sungai Cerik. Am leichtesten findet man die Wanderroute, wenn man sich vom Ubud Palace ausgehend immer nach Westen auf der Jalan Raya Ubud - eine recht große Hauptstraße - bewegt. Dann muss man am Warwick Ibah Hotel rechts in eine kleine Seitengasse einbiegen und schon ist man in einer ganz anderen Landschaft. Bis wir das allerdings herausfanden, haben wir einige Kilometer auf falschen Straßen zurückgelegt. Eine gute Karte wäre hier hilfreich gewesen. Die kleine Übersichtskarte im Reiseführer war wirklich sehr grob. Wer genügend Datenvolumen auf dem Handy hat, sollte aber keine Schwierigkeiten haben.

Am Start des Walks muss man noch eine kleine Schlucht mit wunderschönem Ausblick überqueren. Hier liegt der weitläufige Tempel Pura Gunung Lebah. Wer jedoch weiter will, muss erstmal bergauf.

Ein gut ausgebauter Weg namens Jalang Bangkiang Sidem führt über den Kamm des Hügels, an dem links und rechts die beiden Flüsse entlangfließen. Auf dieser Passage hat man einen wirklich tollen Ausblick, aber dafür keinen Schatten! Sonnencreme, genügend Wasser und eine Kopfbedeckung sind ein Muss. Mückenspray wäre auch nicht verkehrt, es geht aber auch ohne. Kommt etwas auf die Jahreszeit an.

Der Weg ist von Blumen und anderen klasse Fotomotiven, wie Gottesanbeterinnen gesäumt. Hier kann man als Insektenliebhaber Stunde um Stunde ins Land gehen lassen und die Geduld der Begleitung auf die Probe stellen.

Der Abschied fiel schwer, aber wir waren ja schon unfreiwillig länger unterwegs als geplant. Zudem hatten wir vom Ridge Walk gerade mal den Anfang geschafft. Kaum dass man den Kamm (Ridge) verlassen hat, grüßt schon das Künstlerdorf Bangkiang Sidem. Der kleine Ort lädt mit vielen Warungs (kleiner Straßenladen) zum verweilen ein. Doch wir wollen weiter.

Sobald man das Dorf verlässt liegen linkerhand auch schon die vielerorts typischen Reisfelder in Hanglage. Wenn man seine Reise in Ubud startet, sind dies sehr wahrscheinlich die ersten Reisfelder, die man sich in Ruhe genauer ansieht. Nach einem kurzen Sprint ist man auch direkt wieder im Dorf. Ich glaube diese Siedlung gehört noch zu der vorigen. Die Ortschaften sind immens schwer voneinander auseinander zu halten, da Landschaft mit Dorf und Stadt verschwimmt. Bali wirkt im Südosten wie ein riesiges grünes Stadt-Dorf.

Die nächste Etappe (s. Karte roter Abschnitt) kann sich nur ein Einheimischer ausgedacht haben, der an solches Gelände gewöhnt oder einfach ein Sadist ist. Von einem gemütlichen Wanderweg ist nichts mehr zu erkennen. Es ist für mich normalerweise kein Grund das Handtuch zu werfen, wenn es sich lediglich um schwieriges Gelände handelt. Hier ist man jedoch gezwungen an einer abnormal steilen und stark befahrenen Straße ohne Gehweg bis ins nächste Dorf zu laufen. Links der gewundenen Straße geht es steil bergauf und rechts davon genauso steil bergab und dazwischen kaum Platz um zu laufen. Nicht nur ein paar mal mussten wir die Straßenseite wechseln, weil der Rand zugewachsen war. Dazu konnte man fast nie in die Kurve schauen. Mit einem Roller hätten wir das locker geschafft, aber zu Fuß, war es schon ein wenig haarsträubend. Aber irgendwann haben wir es dann doch in den nächsten Ableger Ubuds geschafft.

Deutlich entnervt, aber auch erleichtert realisierten wir, dass wir erst die Hälfte hinter uns hatten. Hier hat uns eigentlich nichts mehr gehalten. Daher haben wir die Augen nach einem Taxi aufgehalten. Aber auch wie beim botanischen Garten war hier keine Spur von einem Taxi zu sehen. Durch die Siedlung - endlich mit Gehweg - ging es gefühlt in Richtung Stadtzentrum. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir auf dem richtigen Track waren und sind daher nicht zum Fluss abgebogen, wie es eigentlich im Reiseführer steht (s. Karte grüner Abschnitt).

Eine kleine Warnung am Rande: Wenn man in Ubud oder ähnlichen Städten auf dem Gehweg unterwegs ist, muss man diesen auch im Blick behalten! Unabgedeckte Löcher und hervorstehende Gehwegplatten laden regelrecht dazu ein sich ein Bein zu brechen oder zumindest den großen Onkel zu prellen. Wer aber nicht am Handy klebt, sollte kein Problem damit haben.

Nach einem drittel der Strecke tauchten dann endlich wieder die ersten Taxis auf und wir zögerten nicht lange eins zu nehmen. In der Lodge wurde dann erstmal im Pool relaxt und Abends haben wir uns in der Stadt ein romantisches Essen gegönnt. Kulinarisch hat es Ubud echt drauf. Hier findet man alles was das Herz begehrt, aber leider auf den westlichen Gaumen abgestimmt. Authentisch isst man besser auf einer der anderen Inseln Indonesiens. Dazu mehr in einem kommenden Blog. Seid gespannt!

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